Titel: Isola
Autor: Isabel Abedi
Verlag: Arena (Januar 2010)
ISBN-10: 3401501984
ISBN-13: 978-3401501987
Umschlagtext:
Zwölf Jugendliche. Eine einsame Insel. Drei Dinge, die sie mitnehmen dürfen.
Und unzählige
Kameras, die sie beobachten.
„Ich hätte
weglaufen können. Noch heute spukt dieser Gedanke oft durch meinen Kopf. Ich
hätte mich heimlich von der Gruppe entfernen können, genügend Gelegenheiten
hätte es gegeben.
Aber hätte
das etwas geändert? Wäre das Projekt abgebrochen worden? Wäre vielleicht kein
Blut geflossen? Es ist sinnlos sich diese Fragen zu stellen, mein Verstand weiß
das. Aber die Fragen wissen es nicht. Sie kommen-ohne vorher anzuklopfen und
sich zu erkundigen, ob es gerade passt.“
Inhalt:
ISOLA
Ein
Film von Quint Tempelhoff.
STARRING
Joy
Reichert als
VERA
Ulla Sjöberg als ELFE
Belinda
Edgeworth als MOON
Nana Makhetha als PEARL
Kristina
Peters als
KRYS
Beatá
Krall als
Darling
Sven Werner als ALPHA
Richard Bussman als MILKY
Naoki Shangyn als LUNG
Tristan Leander als Neander
Italo Mackenzie als JOKER
Raphael T. Liebermann als SOLO
Sie sind zu zwölft und sie haben das große Los gezogen. Drei Wochen allein auf einer einsamen Insel vor Rio de Janeiro - als Darsteller eines Films, bei dem nur sie allein die Handlung bestimmen - bei dem nur sie selbst wissen, was Wahrheit ist und was Lüge. Doch dann wird das paradiesische Idyll für jeden von ihnen zu einer ganz persönlichen Hölle, als sie im Tisch des Haupthauses die Anleitung eines Spieles finden. Wer spielt die Opfer? Und wer hat die Mörderkarte? Und was passiert, wenn aus dem Spiel bitterer Ernst wird? Das ist, was Vera erfahren wird, in ihrer Zeit auf der Insel. Und sie darf unter keinen Umständen verlieren, denn, wenn die Zeit des Inselaufenthaltes zu Ende ist, würde sie achtzehn sein. Sie müsste nicht zurück zu ihren Pflegeeltern, nach Deutschland. Sie könnte frei sein. Doch all diese Gedanken rücken in den Hintergrund, als unvorhergesehene Ereignisse beginnen und alles außer Kontrolle gerät. Ihre Zeit auf Isola ist abgezählt. Wird ihr eigener Film ein Happy End haben? Oder verdrücken die Kinogäste ein paar Tränen?
Meine Meinung:
Isola ist ein packendes Buch. Bereits als ich die erste Seite las, wusste ich,
diesen Kauf würde ich nicht bereuen würde. Vera, schüchtern und still, entdeckt
bei einer Tanzaufführung ist perfekt für eine Rolle in Isola. So dachten Isabel
Abedi, Quint Tempelhoff und so denke auch ich.
Sie hat
etwas Packendes. Die kurzen Einblicke in ihre Vergangenheit, die in
Bruchstückhaften Bildern vor ihr erscheinen und durch die Wiedererkennung
einzelner Gegenstände oder Orte ausgelöst werden, lassen einen auf das
Gesamtbild neugierig werden. Wer Esperanca ist, wie es kommt, dass Vera schon
einmal in Rio de Janeiro war et cetera pp.
Viele
Kleinigkeiten, die scheinbar beiläufig erwähnt werden, wollen sich nach und
nach zu einem Bild zusammenfügen, auch was die Späteren Probleme auf Isola
angeht. Nur fehlt dem Leser ein geradezu mikroskopisches Detail, das alles
erklären würde. Und genau wie bei whisper
kommt die letztendliche Auflösung nicht nach und nach, wie man denkt, sie kommt
mit einem Schlag. Und je tiefer man in der Geschichte steckt und sich in einem
der „Schauspieler“ wiedererkennt, umso heftiger trifft er.
Ich habe das
Buch bereits zweimal gelesen. Das erste Mal, habe ich die ganze Zeit einen Verdacht
gehabt, wer den Mörder spielen soll, bis er immer und immer wieder widerlegt
wurde. Als es dann aufgelöst wurde, dachte ich nur: „WAS?!?“
Beim zweiten
Mal –wohlgemerkt knapp zwei Jahre später- dachte ich: „Ach der Mörder war doch
*******“, lese in der festen Überzeugung, dass es so ist und BÄM! Ich lag sowas
von daneben! Ich war total überrascht! Schon wieder! Dabei hätte ich es wissen
müssen. ‘Unverhofft kommt oft‘, heißt es doch so schön…
Und dies
kann man als Leitfaden sehen, der bis zum Schluss über Isola hängt. Gemeinsam
mit dem „Beng-Tschiwi“ eines tropischen Vogels, der auf Isola lebt.
Ich konnte nicht aufhören zu lesen, bis ich das Buch durch hatte. Ich
hätte eigentlich gar nicht ins Bett gehen brauchen… Meine Lehrer waren
begeistert…
Gestaltung:
Ein schwarzes Cover, wie man es von Abedi gewohnt ist, mit einem kleinen Ring,
in dessen Inneren eine Insel ist. Eigentlich sagt das alles.
Isola kommt
meiner Interpretation nach von Isolation. Und genau das sind die Teenager auf
der Insel und nichts anderes symbolisiert die verschlossene Insel. Eine gelungene
Aussage über das Buch.
Über die Autorin:
Isabel Abedi wurde am 3. März 1967 in München geboren
und wuchs dann in Düsseldorf auf. Nach ihrem Abitur ging sie für ein Praktikum
in der Filmproduktion nach Los Angeles. Anschließend kam sie zurück nach
Deutschland, wo sie in Hamburg eine Ausbildung zur Werbetexterin absolvierte.
Dreizehn
Jahre lang arbeitete sie in diesem Beruf und verfasste nebenbei Kinder- und
Jugendbücher. Mittlerweile ist sie hauptberuflich Schriftstellerin und ist als
freie Autorin für mehrere Verlage tätig.
Ihre Bücher
erscheinen in mehreren Sprachen und sind bereits mehrfach mit Preisen
ausgezeichnet worden.
Viele ihrer
Werke sind mittlerweile als Hörbuch erschienen.
Isabel Abedi
lebt mit ihrem Ehemann und ihren zwei Töchtern in Hamburg.
Quelle:
Wikipedia
Bewertung:
Ich habe großen Respekt vor Frau Abedi und ihren Werken. Das habe ich schon bei
Whisper gesagt und ich werde nicht
müde es zu widerholen.
Denen, die gerne
ein wenig mitgrübeln, beim Lesen und auch denen, die sich gerne überraschen
lassen, ist dieses Buch wärmstens zu empfehlen. Jeder Thrillerfan wird es
lieben, auch, wenn nicht besonders blutig ist, es ist auf psychologisch
verstörende Weise grausam und dann doch wieder nicht. Ich vermute, um aus meine
kryptischen Andeutungen schlau zu werden, sollte man Isola einfach lesen. Man
wird es nicht bereuen. Auch dieses Buch, ein Meisterwerk! Und damit fünf
Drachen wert.
Vielen Dank, Isabel Abedi, fürs Schreiben dieses Meisterwerkes und dem
Verlag Arena, dass ihr es veröffentlicht habt!