Samstag, 4. August 2012

Whisper {Rezension}

Titel: Whisper
Autor: Isabel Abedi

Verlag: Arena (Juni 2007)

ISBN-10: 3401029991
ISBN-13: 978-3401029993

Klappentext:
Eine unwirkliche Stille liegt über Whisper, dem alten Haus, in dem Noa ihre Ferien verbringen soll. Das alte Gebäude birgt ein Geheimnis, über das niemand im Dorf spricht. Furcht und neugierige Erwartung führen Noa immer tiefer auf die Spur eines rätselhaften Verbrechens. Gemeinsam mit David nähert sich Noa der Wahrheit eines nie geklärten Mordes.


Inhalt:
Noa, ein ruhiges, intelligentes Mädchen zieht für die Ferien in ein fünfhundert Jahre altes Haus auf dem Land, gemeinsam mit der quirligen Schauspielerin Kat, ihrer Mutter und Gilbert, der auf freundschaftlicher Ebene mit Kat verbunden ist und sich mit Esoterik beschäftigt. Das alte Gebäude, das Noa später whisper taufen würde, soll in Zukunft als Ferienhaus für die Familie in Benutzung genommen werden. zu diesem Zweck, wollen sie das Fachwerkhaus renovieren, mit Hilfe eines jungen Mannes aus dem Dorf. David. Er leistet ganze Arbeit, gerät aber mehrere Male mit Noa aneinander, wenn ihre Neckereien auch nie eskalieren. Bis er, durch Gilbert angeregt, vorschlägt, die Geister mithilfe eines Spieles anzurufen, ist noch alles gut. Als es tatsächlich zu funktionieren scheint, verlassen Gilbert und Kat sehr bald den Raum, doch David und Noa spielen weiter.
Als sie erneut Kontakt mit einem Geist aufnehmen, offenbart sich ihnen Eliza, dass der festen Überzeugung ist, vor dreißig Jahren auf dem Dachboden des Hauses ermordet worden zu sein. Tatsächlich scheint dort oben etwas Grausames passiert zu sein. Welche finstere Vergangenheit liegt über whisper? Wenn tatsächlich ein Mord geschehen ist, läuft der Mörder dann nicht noch frei herum? Und was hat der Einsiedler Robert damit zu tun?
Als Noa sich der Lösung dieser Rätsel annehmen will, scheint die grausame Geschichte sich zu wiederholen und schon bald ist auch sie in ernsthafter Gefahr.


Meine Meinung:
Whisper ist ein typisches Buch von Isabel Abedi. Erst harmlos, bis Schicht um Schicht die friedliche Hülle einer heilen Welt bröckelt und zerfällt, bis die meist entsetzende, nackte Wahrheit einem geradezu ins Gesicht schlägt.
Obwohl man weiß, dass man diese Art von Geschichte bei Frau Abedi zu erwarten hat, ist es immer wieder erstaunlich, was für Wendungen sie einflicht und was für ein Ende uns überrascht. Da hilft auch alle mentale Vorbereitung und Distanzierung nichts. Man wird schnell und unbarmherzig in das Geschehen aufgesaugt, verwoben in ein Netzt aus psychologisch dichter, knisternder Spannung.
Noa hat gewisse Ähnlichkeit mit Vera, der Hauptprotagonistin aus Isola, ruhig, abgeklärt, intelligent. Mir waren alle beide sofort sympathisch.
Genau so verhält es sich mit David. Er ist Solo aus Isola ebenfalls ähnlich, beide sind eher ruhig und hüten ein Geheimnis. Ich finde es eigentlich schade, dass es eine so geringe Charaktervielfalt gibt, was die Hauptprotagonisten angeht, was aber dadurch wett gemacht wird, dass ich persönlich genau diese Art bevorzuge.
Bei den Nebencharakteren ist Frau Abedi da allerdings um einiges kreativer. So hat es mir zum Beispiel Gilbert von Anfang an angetan. Er bringt ein wenig Ruhe in die Geschichte.
Das Buch ist mit seinen 275 Seiten ideal für einen verregneten Abend mit viel Schokolade oder einer Tasse Kakao.


Gestaltung:
Auf dem Cover ist ein roter Stein auf rabenschwarzem Grund abgebildet. Nach einiger Überlegung ist mir ein Lichtlein aufgegangen. Im Buch sind oft direkt unter der Kapitelzahl Einträge aus einer Art Tagebuch. Da später im Buch das besagte Tagebuch erwähnt wird, bestehend aus dunklem Stoff, in dessen Cover ein Rubin eingelassen ist, hege ich die Vermutung, dass wir vielleicht auch das Buch Whisper als eine Art Tagebuch assoziieren sollen. Und wer weiß? Vielleicht gibt es wirklich auf dieser Welt ein Dorf in dem ein düsteres Haus mit einem noch finsteren Geheimnis steht...


Über die Autorin:
Isabel Abedi wurde am 3. März 1967 in München geboren und wuchs dann in Düsseldorf auf. Nach ihrem Abitur ging sie für ein Praktikum in der Filmproduktion nach Los Angeles. Anschließend kam sie zurück nach Deutschland, wo sie in Hamburg eine Ausbildung zur Werbetexterin absolvierte.
Dreizehn Jahre lang arbeitete sie in diesem Beruf und verfasste nebenbei Kinder- und Jugendbücher. Mittlerweile ist sie hauptberuflich Schriftstellerin und ist als freie Autorin für mehrere Verlage tätig.
Ihre Bücher erscheinen in mehreren Sprachen und sind bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet worden. 
Viele ihrer Werke sind mittlerweile als Hörbuch erschienen.
Isabel Abedi lebt mit ihrem Ehemann und ihren zwei Töchtern in Hamburg.
Quelle: Wikipedia


Bewertung:
Ich habe großen Respekt vor Frau Abedi und ihren Werken. Ich konnte nicht aufhören zu lesen, bis ich es innerhalb eines Abends verschlungen habe und es ist mir fast heilig geworden.
Jetzt, wo ich so viel darüber geredet habe, möchte ich es glatt noch einmal lesen.
Allen, die eine gewisse Spannung lieben, die sich nach und nach aufbaut, immer schlimmer wird und einen mit einem bombastischen Ende zurücklässt, durchsponnen von Zweifeln und einer niedlichen Romanze, denen empfehle ich dieses Buch ausdrücklich. Für mich ist es eindeutig: Frau Abedi ist die erste Autorin, deren Buch ich rezensiert habe und gleich die erste, die fünf Drachen abstaubt.

Und sie hat sie sich verdient!



Vielen Dank, Isabel Abedi, fürs Schreiben dieses Meisterwerkes und dem Verlag Arena, dass ihr es veröffentlicht habt!

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